Die Villa Esche in Chemnitz
So entstand 1902/1903 auf einer Anhöhe im Süden der Stadt Chemnitz van de Veldes erster Architekturauftrag in Deutschland. Herbert und Johanna Esche begegneten dem inzwischen in Deutschland gefragten Gestalter mit großem Vertrauen und ließen van de Velde völlig freie Hand. So umfasste sein „Entwurf für das Leben“ alle Bereiche des Wohnumfeldes der Familie: von Fassade und Raumanordnung über Wandgestaltung, Wandbespannung, Türen, Fenster, Lampen und Teppiche, Mobiliar, Porzellan, Silber, Brieföffner und Reisedecke im Auto – bis hin zu Kleidern und Schmuck für die Dame des Hauses. Darüber hinaus bezog der Belgier den großzügig angelegten Garten funktionell und gestalterisch in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Mit der Villa Esche entstand auf diese Weise ein außergewöhnlich authentisches Zeugnis der Architekturauffassung Henry van de Veldes, das aufwändig und sensibel restauriert diese auch heute sehr anschaulich zu vermitteln vermag.