
Sonderausstellungen 2008
Theodor Mommsen 1902, Rudolf Eucken 1908, Paul Heyse 1910, Gerhardt Hauptmann 1912, Carl Spitteler 1919, Thomas Mann 1929, Hermann Hesse 1946, Nelly Sachs 1966, Heinrich Böll 1972, Elias Canetti 1981, Günter Grass 1999, Elfriede Jelinek 2004
Mitte der achtziger Jahre wurde zum Halali für die Pop-Art geblasen. Warhol war gestorben und mit ihm der wichtigste Protagonist dieser Stilrichtung, die in den düsteren Zeiten der Mittachtziger als Anachronismus verstanden wurde. Vor einigen Jahren kam es unversehens zu einer Renaissance. Inzwischen feiert die Pop-Art wieder Erfolge in den Auktionshäusern und gleichermaßen in den Showrooms der Museen.
Elena Biedermann, erfolgreich als Mode-Designerin, setzt in ihren zeichnerischen Entwürfen auf eine Synthese von Modernität, Stadtleben und Bewegung. Verpflichtet ist sie der Pop-Art in ihren oft unterschätzten Inhalten, die meist erst im Abstand ihre Wirkung und Wahrhaftigkeit entfalten. Die in Zwickau arbeitende Künstlerin (Jg. 1973) wird in der Villa Esche neue Arbeiten vorstellen.
Blumen, Blütenranken und florale Elemente zählen zu den markantesten und poetischsten Ausdruckselementen von Jugendstil, Aufbruch, Wachsen und ewiger Jugend. Doch wenn das Blühen endet und damit die vom Menschen den Blumen zugesprochene Aufgabe getan ist, werden die Blumen in der Regel zurückgeschnitten oder weggeworfen, um neuem Blühen Raum zu geben.
Für die Fotokünstlerin Katrin Sonntag aus Leipzig findet im Moment des Welkens ein Wandel statt. Während die Pflanzen schwinden, schrumpfen und verblassen, erreichen sie gleichzeitig eine neue, ästhetische Beschaffenheit.
„Es bleiben nur mehr raschelnde, knisternde und sehr zerbrechliche Hüllen... Ich sehe darin eine neue Qualität einer zarten, graphischen zum Transparenten neigenden Schönheit. Mich interessiert bei dieser Fotoserie die Frage nach der Möglichkeit der bildhaften Konservierung dieser vergänglichen Pracht’“, erläutert Katrin Sonntag, eine Urenkelin von Herbert Esches Bruder, Dr. Alfred Esche. Die Pflanzen werden von ihr nicht flach gepresst in Form eines klassischen Herbariums, sondern behalten während des Prozesses des Trocknens ihre natürliche Dreidimensionalität.
Der Metallbildhauer Karl Günter Wolf studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Zahlreiche seiner Arbeiten befinden sich in bekannten Privatsammlungen und Museen, u. a. im Museum Ludwig in Köln, im van der Heydt-Museum in Wuppertal, im Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen sowie im Tapei Fine Art Museum Taiwan.
Mit Schiffen und Schiffsinnenarchitektur wird Henry van de Velde im Allgemeinen nicht in Verbindung gebracht. Dennoch gibt es im Leben des belgischen Multitalents mehrere künstlerische Stationen, wo er seine gestalterischen Fähigkeiten auch auf diesem Gebiet bewiesen hat. Erhalten ist heute davon nur noch die Segelyacht INGORATA, deren Innenausbau van de Velde Ende der zwanziger Jahre für Eberhard Osthaus umsetzte, einen Fabrikanten in Hagen/Westfalen und Sohn des van de Velde-Mäzens Karl Ernst Osthaus. Wie die Yacht durch die bewegten Gewässer der Zeiten gekommen ist, in welchem Zustand sie durch die heutigen Eigner übernommen wurde und was vom Originalzustand nach umfangreicher Restaurierung erhalten werden konnte, zeigt diese Exposition.