
24.03.2021 - 19:00 Uhr
ABGESAGT!
Podium Villa Esche: Portraits & Zeitgeschichte
Die andere, unbekannte Sarah Kirsch
Moritz Kirsch liest unveröffentlichte Gedichte
Man kennt Sarah Kirsch als Dichterin der Pappeln und Gräser, des Sommerwindes und der Rauchschwalben, als Naturdichterin im emphatischen Sinne. Neu sehen lernen und staunen sollte nun, wer Sarah Kirsch für eine apolitische Dichterin gehalten hat. Denn das war sie keineswegs. Das zeigt ein Glücksfund von 19 bislang völlig unbekannten Gedichten, entstanden noch in der DDR. Sie zeigen die Autorin als eine eminent politische Stimme, frei von Reim- und Denkzwängen, frei von politischer Bevormundung. Der von Moritz Kirsch, dem Sohn der Dichterin, herausgegebene Auswahlband "Freie Verse" enthält 99 Gedichte, in denen die Idylle fern ist, aber das Zeitgeschichtliche nah und in jeder noch so harmlos scheinenden Gedichtzeile präsent. Die poetische Beschwörung Sarah Kirschs gilt in diesem Band nicht der indifferenten Natur, sondern der indifferenten Menschenwelt, der Gesellschaft, die uns prägt. Weit entfernt vom aufrührerischen, agitatorischen Ton eines Wolf Biermann oder vom zupackenden Gestus eines Volker Braun findet die Dichterin eine ganz eigene Form- und Bildsprache in der Auseinandersetzung mit ihrer Gegenwart, mit dem jeweiligen System und den Herrschenden. Sarah Kirsch lebte bis zu ihrer Ausbürgerung 1977 in Ostberlin, siedelte dann in den Westen der Stadt über. 1981 zog sie in den Norden Deutschlands, wo sie bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin und Malerin tätig war.
Es liest und erzählt: Moritz Kirsch
Eine Veranstaltung der Villa Esche/GGG
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Preis: 15 € (ermäßigt: 10 €)