Die Villa Esche heute

Gesamtkunstwerk des Jugendstils
Symbol der Industriekultur in Sachsen
Netzwerk von Wirtschaft und Kultur
Bauwerk der klassischen Moderne

2001 erwachte die von Henry van de Velde als Gesamtkunstwerk gestaltete Fabrikantenvilla zu neuem Leben, eine aufwändige, akribische Restaurierung ging zu Ende und die Villa Esche öffnete ihre Türen als Begegnungsstätte für Wirtschaft, Kunst und Kultur. Sie gilt heute als renommiertes Veranstaltungs- und Konzertpodium, gefragte Tagungsstätte sowie erlesene Eventlocation und beherbergt ein Henry van de Velde gewidmetes Museum.

Hintergrund des heutigen Nutzungsgedankens ist ein Blick auf die Tradition und die Geschichte des Hauses: der Gedanke der Freundschaft zwischen Henry van de Velde, als einem der führenden Protagonisten des europäischen Kunstgeschehens, und der Familie Esche, als einer der bedeutendsten Chemnitzer Unternehmerfamilien.

Als Symbol der Industriekultur Sachsens nimmt die heutige Nutzung der Villa Esche konkreten Bezug auf die für Chemnitz äußerst fruchtbare und historisch quasi exemplarische Verbindung von Wirtschaft, Kunst und Kultur: Der einstige Auftraggeber Herbert Eugen Esche entstammte einer der erfolgreichsten Chemnitzer Unternehmerfamilien. Diese hinterließ zahlreiche, bedeutsame Spuren in Chemnitz und schrieb zudem ein Stück sächsischer Industriegeschichte: Vorfahr Johann Esche entwickelte an der Wende zum 18. Jahrhundert den ersten funktionstüchtigen Strumpfwirkstuhl Deutschlands. Die Firma Moritz Samuel Esche in Chemnitz produzierte schließlich für einen weltweiten Markt und hatte Dependancen von Boston bis Shanghai. Bis zur Weltwirtschaftskrise 1928/1929 galt sie als das führende Unternehmen der Strumpffabrikation in Deutschland. Eine rege Stiftungstätigkeit der Familie im kulturellen, sozialen und Bildungsbereich zeugt über Generationen vom vielgestaltigen Engagement der Esches für Chemnitz und Umgebung.

Mit der kombinierten museal-kommerziellen Nutzung der Villa Esche wurde zudem ein ungewöhnliches Modell für den Betrieb einer Kultureinrichtung in einem denkmalgeschützten Objekt gestartet: Eine Allianz von Firmen, Gesellschaften, Institutionen und Organisationen sowie vornehmlich privatwirtschaftliches und bürgerschaftliches Engagement gewährleistet seit 2001 den Erhalt, die öffentliche Nutzung und den Betrieb eines Baudenkmals der Klassischen Moderne in Deutschland und lässt ein einzigartiges Ensemble und Dokument des Schaffens Henry van de Veldes auf sensible und vielgestaltige Weise erlebbar werden. Die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m. b. H. Chemnitz (GGG), das zweitgrößte Wohnungsunternehmen in Sachsen und Eigentümer der Villa Esche, wirkt dabei als Initiator, Motor, Organisator und Koordinator des von ihr in den letzten Jahren etablierten Netzwerkes von Wirtschaft, Kunst und Kultur in der Villa Esche.

Seit 2008 bietet die Villa Esche jungen Menschen die Möglichkeit, einen Bundesfreiwilligendienst in der Kultur im Veranstaltungsmanagement der Villa Esche zu absolvieren.

 

 

 

Die Restaurierung der Villa Esche

Heutige Nutzung

Das Bauwerk

Villa Esche - Ein lebendiges Netzwerk von Wirtschaft, Kunst, Kultur und Gesellschaft