
Die Restaurierung der Villa Esche
Von Beginn an war allen Beteiligten klar, dass die historische Substanz des Gebäudes originalgetreu restauriert werden soll. Zudem zeigte man sich einig, dass die für die damalige Zeit progressive, humanistische Geisteshaltung und freundschaftliche Beziehung des Strumpffabrikanten Herbert Esche und des Universalkünstlers Henry van de Velde auch künftig den Geist der Villa mitbestimmen sollten. Die Villa Esche sollte - so wie die Freundschaft zwischen dem sächsischen Unternehmer und dem belgischen Architekten - einen Sockel bilden für den gesellschaftlichen Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Unternehmertum, Kunst und Kultur. Notwendige bestandserhaltende Eingriffe und bautechnische Anforderungen der Neuzeit mussten daher mit größter Sensibilität ausgeführt werden, um den ursprünglichen baulichen Charakter nicht zu verfälschen. Das Spannungsfeld der Restaurierung lag also in einer weitestgehenden Erhaltung der originalen Substanz unter Berücksichtigung der Erfordernisse einer zeitgemäßen und denkmalsgerechten öffentlichen Nutzung. Dem war eine umfangreiche fünfmonatige Phase der Bausicherung und Bauforschung vorausgegangen. Die Leitung der Restaurierung lag in den Händen von Frau Kerstin Bochmann und Herrn Werner Wendisch vom Chemnitzer Architektenbüro Bochmann – Wendisch. Nahezu alle an der Restaurierung beteiligten Planer, Handwerks- und Fachfirmen waren ansässig in Chemnitz oder Sachsen.
SANIERUNGS- UND UMBAUMAßNAHMEN
Ein Rundgang durch die Villa Esche: Restaurierung 1998 – 2001
Hrsg.: K. Bochmann, R. Erfurth, D. Mathes, W. Wendisch
Chemnitzer Verlag 2001
90 S.